26.07.14 - Swissalpine Davos
26.07.14 - Swissalpine Davos
Geschrieben von: Matthias Büchel
Matthias Büchel finisht seinen ersten Bergmarathon auf Platz 20!
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Streckenschild Swiss Alpine Marathon K78 von GS at de.wikipedia - Eigenes Werk. Lizenziert unter Public domain über Wikimedia Commons. |
Hier sein Bericht: "Der Swissalpine ist ein (bei schönem Wetter) landschaftlich schöner aber durchaus anstrengender Lauf. Insgesamt geht es 1800 Höhenmeter hoch. Leider hat es die ganze Zeit geregnet. Der Start ist in Bergün. Bevor es an den Berg geht, dreht man dort erstmal eine Runde von ca. 5km, die wahrscheinlich schon doppelt so viele Höhenmeter aufweist wie der gesamte Baldeneysee-Marathon.
Dann beginnt der Anstieg. Bis ca. km 14 ist alles ok. Ein Forstweg, z.T. asphaltiert, windet sich stetig aber moderat bergan. Eine Pace von ca. 6min/km ist machbar. Dann aber wird es hart. Die nächsten 4km geht es über alpine Wanderpfade bergan, an Laufen ist nicht mehr zu denken, zügiges Marschieren ist nun die Devise. Am Ende dieser ersten Herausforderung wartet die Keschhütte, bei der man sich mit Bananen, Iso, Wasser, Gemüsebrühe (lecker!) und empfehlenswerten Rosinen-/Trockefrüchtebrötchen stärken kann. Zusätzlich gab es noch Pellerinen (zuknöpfbare Plastikumhänge) für die nasse Höhe. Die brauchte ich aber nicht, denn ich hatte meine durchgehend vom Start bis ins Ziel an. Die schönen TUSEM-Trikots kamen also optisch nicht zur Geltung sondern dienten nur als die ersten beiden Schichten unter der Jacke.
War man zur Hütte hochgewandert, ging es nun im z.T. Gemsensprung über Stock und Stein nach unten. Leider nicht so lange, es standen 3km über eine Art Hochplateau auf dem Programm, bevor es wieder marschierend zum Sertigpass, dem mit 2739m höchsten Punkt des Laufs, hochging. Und dann ging es runter. Zunächst nur über Stein- und Geröllfelder (z.T. spitz und bei dem Regen rutschig), einmal auch kurz durch Schnee, dann wieder über Stolperfallen-übersähte, manchmal matschige, manchmal nasse alpine Wanderpfade nach unten. Ca. 500hm in 3km. Dann war ein Forstweg erreicht, der aber z.T. nicht minder steil in Richtung Tal führte, mit nun jeder Menge Kuhmist an den Waden ... Merke: Bergab laufen ist nicht weniger anstrengend als bergauf. Man muss höllisch aufpassen und ständig ausbalancieren und für die Muskeln ist es auch eine sehr ungewohnte Belastung. Die letzten 11km waren dann wieder Wanderwege, diesmal aber angenehmer zu laufen, und Forstpfade. Sie waren ein wenig wellig, manchmal ging es durchaus auch noch etwas hoch. Nicht viel, aber zwischen km 32 und 41 nervig.
Völlig durchnässt war ich dann nach 04:13:59 im Ziel (Platz 20, 4.M30) und bin nach kurzem Umziehen direkt barfuß zum Bahnhof durchgestartet, denn a) war in den Duschen das warme Wasser schon aus und b) hatte ich ohnehin keine trockenen Schuhe dabei.
Fazit: Für einen Novizen habe ich eine durchaus passable Zeit abgeliefert (Anm.: der verhaltene Beginn - Platz 48 nach dem ersten Abschnitt - war sicherlich vorteilhaft). Ich kann es mir durchaus vorstellen, den Swissalpine nochmal zu laufen. Dann aber würde ich vielleicht noch anders trainieren und mir die Kraft auch etwas anders einteilen. Ein Malheur ist mir allerdings passiert: bei ca. km 22, zwischen Keschhütte und Sertigpass bin ich gestürzt. Aufgeschlagen habe ich mir kaum etwas (wobei ich glaube, dass das Blut im Ziel auch durch den Regen größtenteils schon wieder abgewaschen war) und es störte mich auch nicht groß. Was viel ärgerlicher ist, dass es nun sehr weh tut. Beugen und strecken geht nur unter Schmerzen. Und ich muss doch morgen Fahrrad fahren. 30km gilt es von einem zum anderen Zug zu überbrücken. Vielleicht mit Schmerzmitteln... Und es zeigt sich wieder mal, was der Körper in der Lage ist, auszuhalten... 20km mehr oder weniger bergab, ist ja nicht ohne. Drück mir mal die Daumen, dass alles halb so wild ist.
Weitere Infos: Veranstalterhomepage | Fotos Runner's World | Bericht Laufreport