23.09.12 - Westdeutsche HM-Meisterschaften

23.09.12 - Westdeutsche HM-Meisterschaften

Geschrieben von: Silke Niehues / SL

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„Traben" in Trarbach

traben_damen

Westdeutsche Meisterschaft Halbmarathon 2012

Die Ausbeute beim Halbmarathon in Traben-Trarbach war klein, aber fein: Die Nina Dannehl wurde Westdeutsche Juniorenmeisterin in 1:34:24 Stunden (PB) und Silke Niehues Dritte der W40 in 1:27:57 Stunden (SB). Die Damenmannschaft verpasste mit Platz 4 knapp einen Treppchenplatz.

Die dezimierten Herren schlugen sich achtbar, hatten diesmal nichts zu bestellen. Nur Marcus Beßling (MU23) konnte sich über gute 1:22:28 Stunden (PB) bei seinem ersten Halbmarathon freuen.

Hoffen wir, dass im nächsten Jahr wieder alle gesund und munter sind, die teilweise schon seit Monaten an ihren Verletzungen herumlaborieren und wir im nächsten Jahr wieder die gewohnt schlagkräftigen Altersklassenteams bei diversen Meisterschaften an den Start bekommen!

Der Spaß kam natürlich bei der Fahrt aber auch nicht zu kurz. "Lachflashs" waren garantiert! Hier der Bericht von Silke (Klick auf Weiterlesen):

Am 22.9. zog es eine kleine Läuferschar des Tusem Essen nach Rheinland-Pfalz ins nette Örtchen Traben-Trarbach, um die 21,1km lange Meisterschaftsstrecke entlang der Mosel zu laufen. Anja Tempelhoff, Silke Niehues und Stefan Losch reisten bereits Samstag mittags an und genossen bei angenehmen Temperaturen die Weinberge. So reizte die drei die auf einem Berg liegende Burg Grevenburg - 500m vom Ort entfernt, aber auch gute 200hm entfernt. Bei herrlichstem Sonnenschein und gutem Fernblick schmeckte das alkoholfreie Bier und der Apfel- bzw. Pflaumenkuchen.

Gegen Abend fuhren die drei dann zum Hotel ins nahe gelegene Örtchen Büchenbeuren, wo sie auf Günther Knoth, Markus Beßling und Norbert Gers stießen. Nach einem locker gelaufenen Ründchen stellten sie dann fest, dass es in diesem Ort definitiv keine Kohlenhydrate gab, und so ging es zum Essen ins nächste Örtchen Sohren: Carboloading auf türkisch-italienische Art. Anja wagte eine 40cm Durchmesser Pizza und Silke fand theoretisch großen Gefallen an dem Gel zu Günthers Zwiebel-Schnitzel - komisch, dass da Mayonnaise drauf stand...und nachdem auch Stefans Hirnmotorik langsam aussetzte („ im Ziel musst du dann Wassahassassa..."???) zog es alle in die ruhigen Hotelzimmer, um in mehr oder weniger skurile Träume abzutauchen. Später sollte sich herausstellen, das die Läufertruppe um Robert Jäckel eben in dieser "türkischen Pizzaria" nur kurz später eingekehrt waren.

Der 23.9. begann mit einem guten Frühstück und relativ ausgeschlafenen, aber doch etwas nervösen Läufern. Für Markus und Nina (letztere war erst an diesem Morgen mit ihrem Vater nachgereist) war es ein Debüt, Stefan bangte um seinen Piriformissyndrom geschwächten Popo (netter Ausdruck für „mir tut der Hintern weh", oder?), Günther hatte sich beim Traben am Vortag an der Wade gezerrt und für Silke war es der erste HM nach dem Ermüdungsbruch Ende März.

traben_startDer Himmel war etwas wolkenverhangen, die Temperaturen einstellig. In Traben angekommen ging dann alles ziemlich schnell: Startunterlagen abholen, einlaufen, ab an die Startlinie. Beim Startschuss zeigte sich die Sonne und los ging es: Zuerst 1km die Mosel runter, wenden, dann 11km stromaufwärts (mit Gegenwind) und schließlich wieder zurück. Bei nur gut 200 Startern zog sich das Feld recht schnell auseinander. Stefans Ziel war zumindest eine Zeit unter 1:20, Markus folgte ihm auf den Fersen, Silke lief ein recht einsames und anfänglich sehr konstantes Rennen hinter den beiden Männern. Günther hatte sich als Tempomacher für Nina zur Verfügung gestellt und zog sie bis zur 2. Wende im 4:30er Tempo voran, Anja hängte sich anfangs noch in diese Gruppe rein, musste dann aber irgendwann abreißen lassen und lief ihr Rennen einsam zu Ende.

traben_silke_stefanDie Strecke war malerisch, immer am Wasser entlang - aber leider auch sehr monoton. Es gab selten Zuschauer oder abwechslungsreiche Passagen, was den Kampf gegen die Uhr und die zunehmend einsetzende Ermüdung wirklich erschwerte. Für Markus lief es dennoch hervorragend. Aus den angepeilten 1:24 wurde zum Schluss eine 1:22:28. Silke kämpfte gerade auf dem 2. Streckenabschnitt gegen die Ermüdung und freute sich, als sie bei km 17 Stefan an der Strecke sah. Dieser hatte zu diesem Zeitpunkt realisiert, dass aufgrund des fehlenden Trainings und der vermehrt aufkommenden Schmerzen eine Zeit unter 1:20 nicht mehr zu packen war, und stellte sich ihr als Pacemaker für die letzten 4km zur Verfügung (in der kurzen Wartezeit konnte Stefan auch noch Hilfe für einen kollabierenden Läufer holen). So gelang ihr eine Zeit knapp unter 1:28. Nina kam als nächste ins Ziel und unterbot auch ihre sich gesetzte Zeit von 1:35 um merh als 30 sec. Norbert, recht zufrieden (1:35:02) und der gehandicapte Günther (1:37:17) waren die nächsten, ehe Anja, die einen schlechten Tag erwischt hatte und Atemprobleme hatte, ins Ziel lief (1:40:44).

Nach der Siegerehrung mit einigen Einzel- und Mannschaftsplatzierungen (Damenteam Platz 4 gesamt, Männerteam Platz 5 M40/45 - die Masters hatten runtergemeldet), ging es zum Federweißer trinken und Zwiebelkuchen essen in die Altstadt und dann auf den Heimweg.


Weitere Infos: Veranstalter | LV-Rheinland | Ergebnislink