22.04.12 - 36. Leipzig Marathon

22.04.12 - 36. Leipzig Marathon

Geschrieben von: Marc Ritterswürden / S.L.

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marc_leipzig2012_1 Marc Ritterswürden (Foto links auf der Messe) finisht den Leipzig-Marathon in 2:38:49h (PB), läuft dabei ein sehr konstantes Rennen und arbeitet sich von Platz 8 auf Platz 4 vor. Das bereits enteilte Spitzentrio konnte er nicht mehr attackieren. Heraus sprang aber ein Altersklassensieg in der M35. Insgesamt wegen böigen Windes ein hartes Stück Arbeit. Hier ist sein Rennbericht!

Weitere Infos: Veranstalterhomepage

 

"Nach einer ausführlichen Analyse des Wetterberichts am Vorabend des Marathons stand meine taktische Marschroute für das Rennen fest: "Sieh' zu, dass Du Deine Nase möglichst lange aus dem böigen Wind nimmst". Was ein Sven Plöger so symphatisch als typisches Aprilwetter verkaufte, erwies sich nach 10km auf der Strecke als echte Herausforderung. Bis zum Völkerschlachtdenkmal konnte ich das Rennen, auch durch die freundliche Unterstützung des Rückenwindes relativ locker, gemeinsam mit einem weiteren Läufer, angehen.

marc_leipzig2012_2Nach der ersten echten Kurve war der Spaß allerdings abrupt vorbei. Nach wenigen hunderten Metern drehte ich mich zur Seite, um den Mitstreiter freundlich zur Unterstützung in Sachen Tempoarbeit zu motivieren... doch da war niemand mehr, sodass ich plötzlich alleine mit mir und dem Gegenwind war. Eine Tatsache, die sich bis etwa Kilometer 30 auch nicht mehr ändern sollte. Alleine ging es über die prächtig breiten Straßen Leipzigs, teilweise mehrere Kilometer durch völlige Einsamkeit, dann aber auch wieder über Streckenabschnitte, wo man im Rythmus der verschiedenen Bands und begeisterter Zuschauer (darunter meine halbe Verwandtschaft und Lebensversicherung) ordentlich Kraft tanken konnte.

Und ab Kilometer 30 tauchten zu meiner totalen Überraschung auch wieder Läufer vor mir auf, die wahrscheinlich noch einen etwas größeren Hals auf den Wind gehabt haben müssen?! Jedenfalls war es für mich der entscheidene Impuls (neben der Anwesenheit meiner Familie), um mich für die letzten 10km noch einmal richtig zu motivieren. Zug um Zug konnte ich mich noch von der siebten Position auf Platz 4 vorschieben, sodass auf den letzten Metern des Rennens sämtliche negativen Gedanken verflogen waren.

Nach den Worten des Sprechers im Zielbereich durfte die Überraschung des Tages nach dem Zieleinlauf erst einmal die Laola-Welle anstimmen. (auf dem Bild wahrscheinlich nur zu erahnen...) Schon ein wenig gaga, aber nach so einem vom Winde verwehten Rennen viellicht doch nachvollziebar?!

Und wenn ich bedenke, dass der Lokalmatador und Sieger Jakob Stiller trotz intensiver Vorbereitung über fünf Minuten über der Zeit des Vorjahres geblieben ist, kann ich endgültig meinen Frieden mit den"Windfestspielen" von Leipzig schließen."