Geschrieben von: Silke Niehues
Auch die weiteren TUSEMer liefern eine gute Vorstellung ab
Bei guten Laufbedingungen (15°C, trocken, etwas windig) fiel um 9.15 Uhr nach 10-minütiger Verzögerung der Startschuß für den Rhein-Ruhr-Halbmarathon. Für mich war es der erste lange Wettkampf nach erneuter längerer Verletzungspause und nur 3-wöchigem Training. Der Lauf war als Trainingslauf angesetzt, begleitet von Jens Borka, der ebenfalls langsam nach seiner Verletzung wieder in Form kommt, und Ralf "Kubi" Kubeczka, dem auch immer wieder Rücken oder Waden Probleme bereiten. So geht's entspannt über die Startlinie, ohne mir im Vorfeld Gedanken über Platzierungen, Zeiten oder Konkurentinnen gemacht zu haben.
Es geht locker los, die ersten Kilometer fliegen nur so an uns vorbei. Der Fuß ist still, die Beine entspannt, wir drei kommen ins Rollen. Bei km 3 bemerke ich noch etwas Rollendes neben uns: Ein Fahrrad! Gekennzeichnet mit dem Logo des Rhein-Ruhr-Marathons: Radbegleitung ?! - erst einmal ignorieren. "Leider" eröffnete mir die Fahrerin dann wenig später, ob ich wüßte, warum sie neben uns führe? Ich wäre gerade die führende Frau!!! Den Gedanken an den Sieg kann ich erst einmal erfolgreich beiseite schieben, ein Halbmarathon besteht bekanntlich aus 21 km, und mir fehlen einige Trainingseinheiten. Ich hatte auch keine Ahnung, wer von hinten kommen könnte. Erst einmal also locker weiterlaufen...
Meine beiden "Hasen" spielen sich ein, machen bei windigen Passagen vor mir dicht, unterhalten sich vor mir locker über alles Mögliche, kontrollieren das Tempo und wir spulen fast so konstant wie Stefan die Kilometer runter, die Radlerin immer neben uns. Es ist schön, mal nur mit gefühlten 90% zu laufen, ich nehme die Strecke, die Atmosphäre und die Leute am Rand mal wieder wahr. Bei km 14 kommt mir zum ersten Mal der Gedanke, dass dies mein Lauf werden könnte - aber erst einmal nur zaghaft. So meldet sich dann auch wenig später der Fuß :-(. Egal... es sind jetzt nur noch 5 km, ich kann beißen! Der Gedanke an den Sieg wird greifbarer. Von hinten scheint auch nichts zu kommen. Die beiden langen Geraden vor dem Ziel versuchen Jens und Ralf durch Sprüche zu verkürzen ("Und? Wer hat die schöneren Beine von uns?"). Und dann ist das Stadion auf einmal in Sicht! Nur noch über den Parkplatz, eine Kurve, jubelnde Menschen und plötzlich wartet Stefan vor dem Tunnel ins Stadion. Der Einlauf ins selbige sorgt für Gänsehaut. Es ist gigantisch, die Zielgerade runterzulaufen, die Menschen auf den Tribünen zu sehen und zu hören, das Zielband gespannt - für mich! Unbeschreiblich! Jetzt muss der Fuß nur wieder Ruhe geben... ;-).
Für Stefan lief es nicht ganz so rund wie erhofft, hauptsächlich bedingt durch eine leichte Erkrankung ein paar Tage zuvor. Er teilte sich das Rennen jedoch wieder gut ein und lief die Kilometer sehr konstant runter. Zum Schluss kam ein 8. Platz (1.M40) in einer 1:16:32 heraus. Nicht wirklich zufriedenstellend für die gesteckten Ziele, aber Stefan konnte sich soooo für mich mitfreuen! Ebenfalls noch schnell, aber etwas unter ihren Möglichkeiten: Barbara Jedras als fünftschnellste Frau (3.W40) verpasste eine bessere Platzierung nur aufgrund einer schlechteren Nettozeit.
Alle Ergebnisse der Tusemer im Überblick:
Platz | Pl.AK | Startnr. | Name | Nettozeit |
Halbmarathon | ||||
8 | 1.M40 | 3941 | Losch, Stefan | 01:16:32 |
1 | 1.W35 | 7004 | Niehues, Silke | 01:27:10 |
58 | 6.M30 | 3942 | Borka, Jens | 01:27:17 |
59 | 13.M35 | 4070 | Kubeczka, Ralf | 01:27:17 |
5 | 3.W40 | 7415 | Jedras, Barbara | 01:32:42 |
174 | 6.M55 | 4069 | Kuhnke, Lothar | 01:33:28 |
454 | 59.M35 | 3944 | Quast, Oliver | 01:41:51 |
762 | 171.M40 | 5163 | Capellaro, Christian | 01:48:00 |
78 | 6.W50 | 7416 | Schäfferhoff, Barbara | 01:48:30 |
87 | 23.W40 | 7477 | Haberland, Christel | 01:49:01 |
102 | 7.W50 | 7388 | Stolle, Birgit | 01:50:30 |
1777 | 203.M30 | 3945 | Steiner, Florian | 02:07:45 |
Marathon | ||||
234 | 28.M50 | 604 | Gers, Norbert | 03:38:40 |
138 | 33.W40 | 2127 | Jöhring, Jutta | 04:50:44 |