Geschrieben von: Silke Niehues
Silke gewinnt Röntgenlauf-Halbmarathon
Am letzten Sonntag im Oktober findet in Remscheid-Lennep der legendäre Röntgenlauf statt. 2001 ins Leben gerufen, um an die Nobelpreisverleihung von Wilhelm Konrad Röntgen (gebürtiger Lenneper) zu erinnern und ein läuferisches Sportevent zu realisieren, gehört der Lauf heutzutage zu einer großen Laufveranstaltung mit über 3000 Läufern. Zur Auswahl stehen kurze Distanzen im Crossbereich, berühmt ist der Röntgenlauf vor allem für seine landschaftlich schönen, aber auch sehr anspruchsvollen Halbmarathon-, Marathon- und Ultramarathonwettkämpfe (63,3 km), die über den Röntgenweg führen.
Eine Woche nach dem Amsterdam-Halbmarathon (A.d.R. schnellste Deutsche in 1:29:48) fuhr ich im Morgengrauen Richtung Remscheid. Ab dem Sonthofener Kreuz ging es wieder durch herbstliche Wälder hoch und runter, ein Vorgeschmack auf das, was mich auf der Strecke erwarten würde. An der Startlinie ein paar bekannte Gesichter, unter anderem ein junges Mädel, mit der ich mich schon beim letzten Silvesterlauf duelliert hatte. Diese legt auch direkt nach dem Startschuss ein beachtliches Tempo vor, ich folge ihr 2km auf den Fersen. Bei km 3 wage ich zu überholen, bis km 4 versucht sie dranzubleiben, muss dann letztendlich abreißen lassen. Nach einem Einführungsschlenker durch die Lenneper Altstadt mit den beiden ersten beiden Anstiegen geht es in die schöne Natur: Berg hoch, Berg runter.
Die Bedingungen sind um vieles besser als in NL, es ist windstill, die Temperaturen knapp über 10°C. Bei km 10 kann ich meine Konkurrentin in weiter Ferne erkennen, ich habe ihr bereits ca. 300m abgenommen. Der befürchtete Tiefpunkt bleibt aus, vielleicht durch die ständig wechselnde Belastung der Muskeln. Ab km 14 habe ich doppelte Radbegleitung, die mich vor dem letzten Anstieg allerdings verlassen müssen: Der Berg ist zu steil und matschig, selbst für Mountainbikes. 400m geht's hoch, ein schmaler Singletrail, der mich überlegen lässt, ob es gehend nicht leichter geht. Oben angekommen gibt es Prosecco, theoretisch ;-). Ich laufe weiter. Nach diesem 6. Anstieg geht es nur noch runter zum Ziel. Es läuft und läuft. Bei km 20 sind die Radfahrer wieder da, und ich finde es fast schade, dass kurze Zeit später das Ziel auftaucht. 1:31:32 Stunden bedeutet die drittschnellste Zeit, die bisher dort gelaufen wurde. Die beiden noch schnelleren Damen (Nele Wild-Wall und Ute Spicker) kamen auch aus Essen!
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